WALDESRAUSCHEN - FREAMĂT DE CODRU - Mihai Eminescu

Unten liegt der See und zittert,
Schaukelnd leis im Sonnenlichte;
Fernher tönt der Wachtel Schlagen,
In mir wächst verhaltnes Klagen,
Wenn mich kühl des Waldes Dichte
Rings umwittert.

Schläfrig rauschen Bach und Quelle,
Murmelnd rinnt das Wasser nieder;
Nur wenn neugierige Strahlen
Sich durch’s dunkle Laubdach stahlen,
Springt erschreckend schneller wieder
Auf die Welle.

Kuckuck, Drosseln, Amseln singen -
Wer versteht und kann es deuten?
Das Gevögel zwitschert eigen,
Tiefversteckt, aus Laub und Zweigen,
Und verschieden allen Leuten
Muss es klingen.

- Wo ist unsrer Sommerträume -
Fragt der Kuckuck - holde Schwester?
Immer weilen die Gedanken
Bei der lieben, bei der schlanken.
Flieht ihr müder Blick der Nester
Leere Räume? -

Lockend streckt umsonst entgegen
Ihr den Zweig die alte Linde.
Als er jung war, ging ein Schwellen
Durch ihn, konnte hoch sie schnellen;
Auf sie rauschten Wirbelwinde,
Blütenregen.
Und die Quelle fragt voll Sorgen,
Wie’s der Königin ergehe?
- Oft in meines Wassers Feuchte
Fiel des seidnen Haars Geleuchte,
Träumend streifte mich die Zehe,
Waldverborgen.-

- Wald -, so sprach ich - lieber, frommer,
Nicht mehr seh’n wir, die gegangen!
Nur ihr Eichen dürft hier säumen,
von den Fliederaugen träumen.
Einmal glühten sie Verlangen
Einen Sommer. -

Wenn wir jagend uns entzweiten,
Zählten Risse nicht und Schwielen!
Wie ein Märchen hat’s geklungen,
Aber nun ist’s ausgesungen...
Ach, komm wieder, dass wir spielen
Wie vor Zeiten!

Added by: Adina Speranta

Translator: Christian W. Schenk
Language: German


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