SONETTE III. - Mihai Eminescu

Wenn selbst die Stimmen...

Wenn selbst die Stimmen müd’ verstummen,
Umwebt mich einer sanften Frommheit Klingen -
Dann ruf ich dich; doch wird mein Ruf dich zwingen?
Wird nicht mehr kalter Nebel dich vermummen?

Der Nacht gib Sonne, der in Blindheit dummen,
Und wird dein großes Auge Frieden bringen?
Du musst, du musst durch ew’ge Schatten dringen,
Dass ich im Traum dich kommen seh’, im stummen!

Du senkst dich langsam... immer näher nieder,
Du beugst dich lächelnd über mich, den Bangen.
Das war der Seufzer, den dich Liebe lehrte,

So rühr mit deinen Wimpern meine Augenlider,
Schon glaub ich schauernd neu dich zu umlangen -
Du längst Verlorne, ewig noch Begehrte!

Added by: Adina Speranta

Translator: Christian W. Schenk
Language: German


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