Oh, mutter... - Mihai Eminescu

Oh, Mutter, liebste Mutter, aus Nebeldunkelheit
Durch Blätterrauschen rufst mich in deine Ewigkeit;
Über die dunklen Schatten der heilig kalten Gruft
Schütteln Akazien Blätter gedrängt von Herbst und Luft,
Die Zweige rauschen leise, als sprächen sie dein Wort...
Sie ewig werden rauschen, du ewig ruhest dort.

Und wenn ich sterb’, Geliebte, so weine nicht um mich;
Den Zweig von unsrer Linde mit zartem Finger brich,
An meinem Haupt mit Sorgfalt den Zweig sollst du begraben
Und deine feuchten Tränen lass’ auf ihn runterfallen;
Ich werde seinen Schatten empfinden immerfort...
Und ewig wächst der Schatten, ich ruh’ an diesem Ort.

Doch wenn das Schicksal möchte, dass wir gemeinsam sterben,
Soll man uns nicht begraben in düstren Friedhofserden,
Das Grabe man uns schaufle am Bachesufer Rande
In einen Sarg, Geliebte, uns bette dort im Sande;
An meiner Brust für ewig wirst sein und immerfort...
Der Bach wird uns beweinen, wir ruh’n an diesem Ort.

Added by: Ioana D

Translator: Christian W. Schenk
Language: German


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