ICH HAB NUR NOCH EIN STREBEN - MAI AM UN SINGUR DOR - Mihai Eminescu

Ich hab nur noch ein Streben:
In ferner Abendstille
Lasst mich in Frieden sterben
An Ufers Meeresfülle;
Sanft soll der Schlaf mir sein,
Der Wald an meiner Seite
Und über Wassers Weite
Des Himmels klarer Schein.
Ich brauch nicht Fahnen eigen,
Kein Sarg mich decke zu,
Flechtet das Bett zur Ruh’
Aus jungen Baumeszweigen.

Und niemand an mein’ Haupt
Soll weinen oder trauern
Der Herbst nur, der entlaubt,
Lasse die Äste schauern.
Dann wenn die Quellen rauschen
Im Fallen um mich schnell,
Der Mond erscheine hell,
Mit Tannenspitzen plauschen.
Die Herdenglocken läuten
Durch kühle Abendwinde
Und über mich die Linde
Wird ihre Blüten breiten.

Wie ich auf diesen Erden
Nicht irr’ wie eh und je,
Erinnerungen werden
Auf mich rieseln wie Schnee.
Geht auf der Abendstern
Aus grüner Fichten Schatten,
Und weil wir gern uns hatten,
Wird lächeln mir von fern.
Mit tiefer Traurigkeit
Das Meer singt rau und taub...
Doch ich werde zu Staub
In meiner Einsamkeit.

Added by: Adina Speranta

Translator: Christian W. Schenk
Language: German


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