Du verstehst mich nicht - Nu mă înțelegi - Mihai Eminescu

Die Welt kann mir nichts bieten, der längst auf alles schilt,
Dem nur noch deiner Schönheit geheimes Wunder gilt;
Was birgt es, ist mein Rätsel, es raten, all mein Dichten,
Mein Leben ward Verschwendung, Gedanken, klugen, lichten,
Es siegten eitle Märchen, Wortklauber, Reimschmied bin ich,
mit trügerischem Klange dich einzufangen sinn’ ich,
In Ketten soll ich Bilder des holden Traumes legen
Und liebe Schattenformen ins helle Licht bewegen.
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Und heut, wenn meine Weisheit vom Zauber unterjocht,
Hat aus dem Schmerz sie noch Schmuck für dich entlockt,
So hell wie Marmor leuchtend trittst du dem Wunsch entgegen,
Und deine Augen sehen, als wären sie ein Segen,
Mein Blick zwar ist geblendet, sind wohl in Nacht gesunken
Vergangener Gedanken beseligende Funken,

Und heute, meine Neigung, im Läuterbad geglüht,
Ist wie die Luft der Anmut, drin deine Blume blüht,
Sie ist wie ew’ge Sehnsucht, die Finsternis und Licht,
Marmor und Meißel anzieht und ihr Geschick verficht,
Was Leidenschaft war, durfte so tief geheiligt werden,
Wie heil’ger nie gefühlt ward im Himmel noch auf Erden,
Ward liebendes Durchdringen mit allem, was du bist,
Ob’s Lächeln oder Zagen, ob’s gut, ob böse ist,
Ward Raten an dem Rätsel, das lastend mich zerbricht...
Heut’ weiß ich, dass dein Wort sagt, dass du verstehst mich nicht!

Added by: Adina Speranta

Translator: Christian W. Schenk
Language: German


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